Wie sind Achtsamkeit und Akzeptanz verbunden?
Und kann Achtsamkeitstraining unsere Lebensqualität durch bewusstes Akzeptieren verbessern?
Gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
Dieses berühmten Worte aus dem „Serenity Prayer“ fassen den Grundgedanken von Achtsamkeit und Akzeptanz gut zusammen. Wie oft passiert Etwas, das wir nicht geplant haben, wir nicht wollen, uns nicht reinpasst und schwups, sind wir im Widerstand gegen die Realität, wie sie gerade ist. Wie viel Energie und (Lebens-)Zeit verlieren wir daran, uns über Gegebenheiten zu streben oder zu beschweren, die bereits passiert sind. Hier kommt die Übung der Akzeptanz ins Spiel.
Wichtig dabei ist die wahre Bedeutung von Akzeptanz zu verstehen: Akzeptanz bedeutet nicht, etwas „gut zu heißen“ oder gut zu finden.
Es bedeutet:
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wahrzunehmen, was gerade da ist
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ohne es sofort verändern zu wollen
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ohne zu kämpfen
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ohne sich dafür zu verurteilen
Der bekannte Satz aus der Achtsamkeit lautet:
„Im Moment ist es, wie es ist.“
Klingt einfach – ist es aber nicht. Denn unser Gehirn ist darauf programmiert, sofort zu bewerten, Lösungen zu suchen oder unangenehme Gefühle wegschieben zu wollen.
Doch genau dieser Widerstand erzeugt oft das eigentliche Leiden. Psychologisch lässt sich das so formulieren:
Schmerz × Widerstand = Leid
Wenn wir dagegen den Moment bewusst anerkennen, entsteht innerer Raum. Raum für Klarheit, Gefühl, Selbstmitgefühl – und erst dann kann echte Veränderung entstehen.
Warum Achtsamkeit und Akzeptanz Stress reduzieren
Annehmen, was ist, wirkt unmittelbar auf das Nervensystem.
Wenn wir kämpfen, uns innerlich verspannen oder Probleme gedanklich immer wieder durchgehen, bleibt das Nervensystem im Stressmodus – auch wenn die Situation real längst vorbei ist.
Achtsamkeit und Akzeptanz ermöglichen dagegen:
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Entspannung des Körpers
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Senkung des Cortisolspiegels
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Klarheit statt Reaktivität
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Zugang zu Ressourcen, Kreativität und Problemlösung
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ein Gefühl von Selbstwirksamkeit
Kurz gesagt:
Wir erleben Herausforderungen bewusst, statt automatisch von ihnen überwältigt zu werden.
Gleichmut – die innere Haltung, die Gelassenheit ermöglicht
Ein zentraler Begriff in der Achtsamkeit ist Gleichmut (Equanimity).
Gleichmut meint:
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emotional präsent zu sein
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ohne gefühllos zu werden
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und gleichzeitig Abstand zum inneren Drama zu gewinnen
So bleiben wir nicht in der „Welle“ der Emotion stecken, sondern werden zum „Ozean“, der alles halten kann.
Ein Gleichmut-Satz aus der Meditation beschreibt das treffend:
„Ich kann die Wellen nicht stoppen, aber ich kann lernen, besser zu surfen.“
Gleichmut ist nicht angeboren – er ist trainierbar. Und im Alltag oft der Schlüssel zu klareren Entscheidungen, weniger Stress und einem freundlicheren Umgang mit uns selbst.
Selbstmitgefühl – freundliche Akzeptanz uns selbst gegenüber
Achtsamkeit und Akzeptanz richten sich nicht nur auf äußere Situationen, sondern auch auf das eigene Innenleben. Viele Menschen sprechen in schwierigen Momenten hart, kritisch oder vorwurfsvoll mit sich selbst – so, wie sie niemals mit einem Freund sprechen würden.
Selbstmitgefühl bedeutet dagegen:
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sich selbst menschlich zu behandeln
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statt mit Perfektionismus oder Selbstkritik
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zu erkennen: „So geht es vielen. Das ist menschlich.“
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liebevoll, unterstützend und realistisch zu reagieren
Studien zeigen:
Selbstmitgefühl stärkt Resilienz, reduziert Stress und hilft, leichter aus Herausforderungen zu wachsen.
Achtsamkeit und Akzeptanz führen zu mehr innerer Freiheit
Achtsamkeit heißt nicht, dass alles leicht ist.
Akzeptanz heißt nicht, dass wir nicht handeln.
Selbstmitgefühl heißt nicht, dass wir uns ausruhen im Bequemen.
Es bedeutet vielmehr:
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präsent zu sein
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ehrlich und ohne Flucht
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mit offenem Herzen
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und mit der inneren Freiheit, erst wahrzunehmen – und dann bewusst zu entscheiden
Das ist innere Stärke.
Und genau darin liegt die transformative Kraft von Achtsamkeit und Akzeptanz.
Sarah Toussaint
Hallo, ich bin Sarah Toussaint, zertifizierte Trainerin für Achtsamkeit, emotionale Intelligenz und sowie psychologische Beraterin nach Dr.Viktor Frankl. Mit Leidenschaft inspiriert und begleite ich Menschen in individuellem Coaching in meiner privaten Praxis sowie durch Vorträge, Seminare und Workshops. Achtsamkeitscoaching Burnout liegt mir sehr am Herzen.
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